Digi-Collage

Sehnsucht

Medienbilder bewegen, lassen erschauern, machen wütend und hilflos zugleich. Sie flimmern vorbei, weit weg, von unserem gewohnten Sein. Fetzen bleiben Sekunden im Kopf, wie die Augen der Kinder, ohne Lobby, ohne Zukunftschancen. Ausdrucksvolle Augen mit unschuldigem, fragendem Blick. Fotografisches Bildmaterial verschmilzt digital mit Bleistiftzeichnungen.

Jenseits des bloßen Augenscheins

Aufnahmen in Räumlichkeiten der Kunst, wie Ateliers, Galerien und Museen. Das fotografische Interesse galt den Orten und Winkeln hinter den Ausstellungsstücken, dem faszinierenden Reich der Schatten und tanzenden Lichtflecken. Digital weiterbearbeitet und verfremdet.

 

Medusen

Lebenskünstler
   Brennnesseln der Meere
        lebendige Sülze
           frei schwebend
            670 Millionen Jahre Evolution
             hirnlose Wesen mit Gesichtssinn
           99 Prozent Wasser
        Tentakel
   zehn Kilometer pro Stunde
von einem Millimeter bis zu mehreren Metern
 2500 verschiedene Arten
   kugelig, würfelförmig, schirmartig
     zwei hauchdünne Zellschichten
         Schwerelosigkeit
            Fragilität und Anmut
                 Transluzenz

Zurückbleiben bitte

Als medienvereinnahmtes Wesen richtete sich mein Blick beim alltäglichen U-Bahn-Warten auf die abgerissenen Plakate, die beschädigten Partien und Schichtungen. Alltägliches wird digital verfremdet. Rätselhafte Geisterbilder, vom verwirkten Gebrauchsnutzen gezeichnet und von der Vergänglichkeit, erhalten eine künstlerische Neubestimmung und Ästhetik.

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